Testbericht: Mighty Otter Surfboards - Stint

Getreu dem Motto von Mighty Otter Surfboards (MOS) “Fun Shapes - Fun Waves” entpuppt sich auch der Stint als Board mit Spaßgarantie.

Neues aus der MOS-Schmiede: Wie der Name “Stint” schon sagt, handelt es sich hierbei um einen kleinen Fish. Stints sind Meeresfische, die in den Küstengewässern Europas von der Ostsee bis zur Biskaya vorkommen. Durch die kleine Größe sind sie extrem flink und agil. Womit wir schon direkt bei dem Surfboard von Mighty Otter sind.

Christian Bach, verantwortlich für die Designs bei Mighty Otter, beschrieb mir das Brett als Mischung aus Fish und High Performance Board. Es soll sich in der Range von MOS zwischen dem sehr performance-orientierten “QR-Code” und dem etwas mehr auf langgezogene Turns ausgerichtetem “Curvy Fish” eingliedern. Persönliches Fazit: Diese Gradwanderung macht der Stint durchaus mit.

Unter den Füßen — Fahrgefühl

Ich konnte das Board ausgiebig im RheinRiff auf der dortigen Citywave testen. Kurz zur Welle: Sie besticht durch eine ungemeine Menge an Power, einem sehr breiten Sweet-Spot und ist vergleichsweise recht hoch. Das Fahrverhalten der Bretter und somit auch meine Beschreibungen hängen natürlich stark von der jeweiligen Welle ab. Sidenote: Bei Gelegenheit werde ich Boards auch an schwächeren Wellen (bspw. am Eisbach) surfen und meine Eindrücke in den jeweiligen Beiträgen updaten.

Nun aber zum Surf: Die ersten Runs auf dem Stint waren sehr interessant. Das Board ist richtig schnell und super agil! So reaktiv, dass ich mich am Anfang erst einmal daran gewöhnen musste. Nach einigen Wellen wurden wir aber richtig warm miteinander und ich muss sagen, das Board macht einfach Spaß!

In den Bottom Turns konnte ich das Brett verdammt schnell aufs Rail legen und somit ungewohnt enge Radien anlegen und den Stint schön in die Vertikale bringen. Außerdem hat das Board viel Vorwärtsmomentum (aka Drive) und ist somit richtig schnell. Den Drive gepaart mit der Vertikale resultierend aus den Bottom Turns konnte ich dann allerdings im Release der Top Turns manchmal nicht mehr kontrollieren - zu viel Speeeeeed! Ich denke dieses Gefühl spiegelt aber genau den Spagat zwischen Fish und HP-Shortboard wider.

Nachdem ich also mein Shortboard-Mindset etwas abgelegt hatte, konnte ich mich viel besser aufs Board einlassen. Herausgekommen sind dabei dann einige meiner bisher schönsten Turns im RheinRiff, vom eigenen Gefühl her natürlich 😉. In den länger gezogenen Turns spürte ich die Verspieltheit des Bretts, damit meine ich das Gefühl, das Board kontrolliert ausbrechen lassen zu können. Trotzdem gibt der Stint auf der Rail dann viel Halt bis in den letzten Teil des Turns bevor ich das Brett wieder auf die andere Railseite legte. Folgend ein paar Wellen bei dem ihr das Beschriebene vielleicht wiederfindet.

Der Shape

Das Board ist in meiner Ausführung 5’7’’ lang, hat eine Breite von 19 1/2 und ist 2 3/8 dick, bei insgesamt knapp über 27 Litern.

Outline

Direkt aufgefallen ist die vollere Nose im Vergleich zu einem High Performance Shortboard. Aus meiner Sicht nicht direkt hinderlich im Fluss oder auf Citywaves, aber es hat auch keine gravierenden Vorteile im Gegensatz zum Einsatzgebiet im Meer. Dort spielen Volumen- und Rockerverteilung im vorderen Drittel eine sehr viel wichtigere Rolle (bspw. beim Anpaddeln). Der Nose folgend hat das Brett eine recht ausgeglichene, relativ gerade Outline, die im Tail dann nochmal Fahrt aufnimmt und in einem für einen Fish kleines “Fish-Tail” mündet.

Rocker

Wie von einem Fish gewohnt, hat der Stint einen geringen Rocker, was Ihn deshalb auch so ungemein schnell macht. Allerdings ist mir der Kick des Rockers im letzten Teil des Tails aufgefallen. Durch Druck auf den hinteren Fuß konnte ich dadurch erstaunlich enge Radien bei den Turns fahren.

Bottom

Auch hier zeigt sich wieder die Agilität des Stints. Durch das Double Concave zwischen den Finnen und dem Vee hinter der Mittelfinne lässt sich das Brett sehr schnell auf die Rails legen.

Rails

Im Vergleich zu anderen Brettern, die ich in letzter Zeit unter den Arm nehmen durfte, fühlten sich die Rails bis in die Mitte des Boards recht “scharf” an. Dies könnte ein Indiz für den guten Halt in den Turns sein. Im Surfboard Design spricht man hier vom Tuck und beschreibt, die Biegung der Rail. Also die Kurve vom Scheitelpunkt bis zu dem Punkt, an dem die Unterseite der Rail in die Unterseite des Brettes übergeht. Ich sollte vielleicht ein Glossar anlegen? 🤔

Sonstiges

Mir ist aufgefallen, dass das Board in der klassischen PU-Variante, wie ich es aktuell gesurft habe, nicht 100% geeignet ist für stehende Wellen sondern eher fürs Meer. Falls Ihr euch für ein Mighty Otter entscheidet, würde ich euch die Rapid-PU Bauweise ans Herz legen, da Sie sicher die Haltbarkeit des Bretts um einiges erhöht.

Fazit

Kurzum der Stint ist eine absolute Fun-Maschine und ein gelungener Kompromiss aus High Performance und Fish-Style! Das Board wird durch das Tail super agil und flink. Trotzdem gibt die Volumenverteilung im Zusammenhang mit dem Rocker tollen Auftrieb und Drive, was sich beim Fahren in viel Geschwindigkeit umschlägt. Die Turns lassen sich schön lange durchziehen und wer den Release will, der muss nur bisschen mehr pushen!

Falls Ihr euch für ein Board von Mighty Otter entschieden habt, vielleicht ja sogar den Stint, dann bekommt ihr mit dem Code “Antide10” 10% Rabatt auf eure Bestellung!

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Spürt man beim Surfen unterschiedliche Finnen ?

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