Spürt man beim Surfen unterschiedliche Finnen ?
Ich wollte es wissen! Ich habe die FCS Reactor und Carver in der Neoglass Variante im direkten Vergleich ausprobiert. Fazit: Überraschenderweise macht’s einen Unterschied, aber es hängt von mehr Faktoren ab - Untersuchung noch nicht abgeschlossen.
Verschiedene Finnen surfen? Das ist doch nur was für Profis! Der Überzeugung war ich auch immer und deswegen musste ein Selbstexperiment her: Ich bin die FCS Reactor als auch die FCS Carver Finne sowohl auf natürlichen Flusswellen mit weniger Druck (Eisbach) als auch auf einer der stärksten Rapids (Citywave im RheinRiff) gesurft. Auf beiden Wellen habe ich tatsächlich einen Unterschied gespürt. Das ist für mich erst einmal verblüffend, da ich bisher nicht so ein Finnen-Fetischist war. Na gut, ab jetzt gibts für mich auf jeden Fall noch einen Faktor, den ich bei der Surfboardkunde zu beachten habe 😄.
Zunächst will ich kurz anmerken, dass verschiedene Mittelfinnen einen Riesenunterschied machen. Dieses Thema habe ich aber erstmal außen vorgelassen und immer die gleiche Finne drin gelassen. Interessant war für mich, dass der Unterschied zwischen den Finnen am Eisbach viel stärker zum Vorschein kam. Ob das am Brett (NOA Bachforelle in 5’5 hat ein viel breiteres Tail) oder eher am geringeren Druck und der Fließgeschwindigkeit liegt, kann ich noch nicht sagen. Im Vergleich dazu konnte ich im RheinRiff (Surfboard: NOA Carving Knife 5’7 mit schmalen Round-Tail) den Unterschied zwischen den Finnen zwar spüren, aber er war nicht so gravierend wie am Eisbach.
Die aufrechten Reactor Finnen waren am Eisbach für meinen Geschmack viel zu loose und ich konnte keine Geschwindigkeit (Drive) aus den Finnen+Board generieren. Nach dem Wechsel auf die Carver war ich gefühlt schneller auf der Welle und hatte insgesamt mehr Halt. Auch meine Freundin Lena, die sich selbst als Intermediate einstufen würde, hat den Unterschied zu den Finnen direkt gespürt.
Am RheinRiff hingegen konnte ich expliziter wahrnehmen, dass die Reactor den Drehpunkt des Boards verändert hat. Ich konnte mit dieser einen engeren Radius fahren. Die Carver hingegen gaben mir in der langgezogenen Top-Turns richtig guten Halt, was mir persönlich wichtiger ist.
Kurzum: Das kleine Experiment hat mir persönlich ganz schön die Augen geöffnet, welchen Unterschied verschiedene Arten von Finnen machen. Es verändert das Fahrverhalten eines Surfboards extrem und ich werde mich tiefer in die Untersuchung begeben 🙃.
Wer sich grundlegender über Finnen informieren möchte, dem empfehle ich den den Boardshop Guide to Surfboard Fins oder speziell fürs Riversurfen haben die Jungs von NOA einen Artikel geschrieben: “Alles rund ums Thema Finnen beim Riversurfen”.