Testbericht: NOA Surfboards - “Carving Knife”

Mein aktuelles Go-To Board für starke Rapids wie im RheinRiff. Ein Surfboard zum Turns pushen ohne Limit - Ocean-Feeling inklusive!

Seit circa 1 1/2 Jahren arbeite ich mit den NOA Jungs (Julian und Phillip) zusammen an neuen Shapes. Bereits letztes Jahr durfte ich an der Entwicklung der Bachforelle mitwirken. Damals wohnte ich noch in München und der Eisbach war mein Homespot. Nachdem ich jedoch im Herbst 2023 nach Köln gezogen bin, wurde das RheinRiff in Düsseldorf zu meiner Base. Dort merkte ich schnell, dass die Citywave im RheinRiff eine komplett andere Welle ist. Sie ist größer, tiefer, glatter und vor allem hat sie viel mehr Druck und Power. Probleme Geschwindigkeit zu generieren, wie sie an natürlichen bzw. schwächeren Wellen der Fall sind, existieren im RheinRiff nicht.

Performance Shortboards mussten her! Anfangs surfte ich dort das NOA Flick Knife und das Mayhem Pocket Rocket. Mir fehlte aber bei beiden Shapes ein wenig der Halt in voll ausgefahrenen Turns. Inspiriert von den vielen Round-Tails, die aktuell auf der Worldour gesurft werden und bspw. auch beim Stab In The Dark - STID 2024 mit Kolohe Andino, meldete ich mich bei Julian. Ich versuchte mein Gefühl auf der Welle in Worte zu fassen und Julian übersetzte es in kleine und große Veränderungen im Shape. Das Carving Knife entstand.

Unter den Füßen - Fahrgefühl

Carving Knife & mein Surfstil 🤝

Ich lege viel wert auf langgezogene Carves, tiefe und enge Bottom Turns und griffige Snaps bzw. Hacks. Bei all dem hilft mir das Carving Knife enorm! Das Board ist seit einigen Monaten mein ständiger Begleiter auf starken Riverwaves. Zuletzt auch auf dem Rapid Surf League Event im Wellenwerk in Berlin.
Generell fühlt sich das Board aufgrund des Round/Pin Tails und des vergleichsweise starken Tailrockers sehr agil an. Es lässt sich super leicht auf Rail legen und kleinste Gewichtsverlagerungen werden direkt übertragen. Trotzdem überdreht es nicht gleich - eine Gratwanderung die meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist!

Mit dem Carving Knife kann ich meine Frontside Carves bis zum Limit pushen ohne die Gefahr zu haben, dass mir das Tail ungewollt ausbricht. Auch in den Bottom Turns gibt mir das Board super viel Halt. Schnelle Richtungswechsel sind aufgrund des charakteristischen Tails mühelos, was mir vor allem in engen Top Turns zu Gute kommt.

Neben Railsurfing/ Turns gibt es natürlich auch Airs. Und hier zeigt sich wohl eine kleine Schwachstelle im Carving Knife. Aufgrund der ingesamt eher geringen Fläche im Tail hat man etwas weniger Pop. Ich bin jetzt kein Air-Experte, aber wenn man ordentlich den hinteren Fuß in die Welle drückt vor dem Abheben, bekomme ich immer noch völlig ausreichende Airtime 😉. Man kann aber davon ausgehen, dass ein Surfboard mit mehr Fläche und evtl. weniger Tailrocker leichter in die Luft zu bekommen ist.

Der Shape

Ich surfe das Board aktuell in 5’7 mit 18 3/4 Breite und 2 1/16 Dicke.

Outline

Das Carving Knife ist ein High-Performance Shortboard durch und durch. Angefangen mit einer schmalen Nose und einer etwas breiteren Transition hin zur Mitte des Boards. Damit soll das Landen von Airs erleichtert werden. Die weiteste Punkt des Boards ist mittig. Danach verengt sich die Outline recht stramm, und zieht dann nochmal nach den vorderen Finnen richtig an. Das Ganze mündet dann in einem rounded Pin-Tail.

Rocker

Im Vergleich zu den typischen Riverboard Shapes hat das Carving Knife generell einen starken Rocker. Vor allem der Tailrocker wurde im Vergleich zum Flick Knife nochmal wesentlich verstärkt.

Bottom

Ein leichtes Single Concave durchzieht das gesamte Board, welches bei der Mittelfinne ausläuft. Die letzten paar Zentimeter (oder Inches wie die Shaper zu sagen pflegen) sind flat.

Rails

Scharfe und dünne Rails runden das Carving Knife ab. Hier achte ich persönlich immer darauf, dass sich die Rails im Bereich des voderen Fußes nicht zu scharf sind. Für mich fühlen sich die Boards sonst so an als ob man auf Schienen fährt, was nicht so meinem persönlichen Geschmack trifft.

Sonstiges

Meiner Meinung nach erwähnenswert ist die Qualität der NOA Surfboards. Die Jungs shapen die Bretter alle selber aus ihrer Werkstatt in Graz, Österreich und verwenden für das Glassen ausschließlich Expoxy-Harz. Dadurch werden die Bretter sehr widerstandsfähig.

Code

Falls ihr euch für ein NOA entscheidet, erhaltet Ihr mit dem Code “ANTIDE” zusätzlich ein Traktion Pad zu eurem neuen Surfboard gratis dazu. Das geht ganz einfach, indem ihr bei Online Bestellungen den Code auf der Website eingebt oder bei Custom bzw. direkten Orders den Jungs Bescheid gebt!

Fazit

Das Carving Knife ist für mich auf starken Rapids nicht mehr wegzudenken! Mir gefällt besonders der extreme Halt in den Turns. Der starke Tailrocker verleiht dem Board eine gewisse Looseness und ermöglicht engste Radien in die Welle zu zimmern! Ein Wermutstropfen ist wohl der geringe Pop bei Airs, aber dafür ist das Brett auch nicht konzipiert. Die besonders gute Verarbeitung runden das NOA Board für mich ab.

Meldet euch gerne bei mir oder gleich bei Julian und Phillip von NOA falls ihr Fragen habt - und jetzt erstmal ab auf NOA Website und das Carving Knife auschecken 😉

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